Anne Hultzsch

Anne Hultzschs Forschung untersucht, wie die Repräsentation von der gebauten Umwelt, verbal und visuell, Aufschluss darüber geben kann, wie Gebäude und Räume wahrgenommen, interpretiert und mit neuen Bedeutungen belegt wurden. Hultzsch ist spezialisiert auf Printmedien der Architektur (Buch, Zeitung, Magazin) zwischen ca. 1700 und 1900 in Europa und verknüpft diese mit der Geschichte der Wahrnehmung.
Hultzschs Promotion (Bartlett, UCL, 2011) untersuchte Architekturbeschreibungen in europäischen Reisejournalen und Reiseführern von 1640 bis 1950 mit der Frage, ob sich das Sehen und das Beschreiben vom Gebauten historisch entwickelt. Als Postdoc in Oslo (2014-18) spezialisierte sie sich auf die Architektur des 19. Jahrhunderts und deren Repräsentationsformen, insbesondere in Bezug auf die kulturellen und technologischen Auswirkungen der zweiten Druckrevolution Anfang des 19. Jahrhunderts. Hultzsch interessiert sich besonders dafür, wie architektonische Ideen durch die Netzwerke von Verlagen, Druckern und Herausgebern transportiert werden, oft buchstäblich in Form von Druckplatten, die über nationale und kontinentale Grenzen hinweg gehandelt wurden.
In ihrem aktuellen Projekt untersuch Hultzsch wie das geschriebene Wort marginalisierten Gruppen, wie z.B. Frauen, die Teilnahme am Architekturdiskurs im weitesten Sinne ermöglichte. Dies ist der Fokus ihrer Gruppe WoWA Female Experiences of the Built 1700-1900, die durch einen ERC Starting Grant finanziert wird.